Als die Menschen begannen aufzuwachen

Eine Geschichte im Jetzt und der Zukunft aber jederzeit möglich, denn Zeit ist wie Raum, relativ. Aber lass mich dir erzählen, was die Menschen, welche nicht über den Spielrand sehen konnten, erlebten.

Sie lebten auf einem Planeten, der durch eine kleine Gruppe Puppenspieler geführt wurde, die immer hinter dem Vorhang blieben. Spiele wurden erdacht und veranstaltet. Es ging sehr lange gut, die Menschen liessen sich auf ihre Spiele ein, bis eines Tages etwas geschah. Die Marionetten begannen sich ausserhalb des Spiels und der Norm zu bewegen. Die Zuschauer waren verwirrt. Ihre «Normalität» war unter Beschuss. Das Verhalten der Marionetten wurde immer grotesker. Sie begannen ganz offiziell das Publikum zu verhöhnen. Und auch da blieben viele auf ihren Plätzen sitzen und verstanden nicht mehr, was da vor sich ging.

Viele harrten aus und hofften, dass dies nur ein Traum sei. Glaubten an das «Gute» in den Menschen, vergassen dabei, dass es die Puppenspieler waren, die das Spiel aufgesetzt hatten und betrieben. Sie hatten Angst, sich vor dem absehbaren «Ende» zu bewegen, das macht man nicht, man verlässt den Saal nicht vor Ende der Vorstellung. Stur und auf ihr «Recht» pochend, blieben sie und sassen es aus. Aber auch das nützte nichts, die Vorstellung ging ihrem Ende entgegen. Die wacheren unter den Zuschauern fragten sich was das sollte? Einige begannen sich mit den Marionetten zu unterhalten.  Sie versuchten es mit «Vernunft», baten die Veranstalter doch wieder das echte Programm vorzuführen und lieferten sich mit den Marionetten Wortgefechte.

Die Stimmung wurde immer ungemütlicher.

Auf dem Spielfeld bildeten sich die ersten Lager. Die einen beschimpften jene die sich zu Wort gemeldet hatten als «Störer» und die «Störer» warfen den «Schweigern und Anpassern» vor, sich benutzen zu lassen. Keiner von beiden bemerkte, wie die Marionetten tänzelnd, und hätten sie lächeln können mit ihren Holzköpfen, sich an dem Schauspiel im Saal erfreuten.

 Da legten die Puppenspieler noch einen nach. Einige ihrer Figuren sprachen nun in markantem Ton, alle in gleicher Tonhöhe und was sie vortrugen war Folgendes: Ihr seid nichts als das Publikum. Ohne uns hättet ihr keine Vorstellung und darum: Tut was wir sagen, setzt euch hin, geniesst die Vorstellung und schweigt. Ihr wollt etwas von uns, wir liefern euch Träume und Stücke, die eure Wünsche, Begierden und Machtlosigkeit spiegeln und bedienen. Wir tun es so lange, bis ihr keinen Unterschied zwischen uns und euch mehr feststellen könnt, denn wir wissen, dass unsere Puppenspieler immer wieder eine neue Vorstellung für uns planen.Einige der Zuschauer verliessen an diesem Punkt den Saal. Sie wurden von den verbleibenden Zuschauern und den Marionetten lautstark verhöhnt, aber das kümmerte sie anscheinend nicht.

Sie verliessen das Spiel, welches hiess: Schau nie über den Spielrand.  Lass die Puppenspieler durch ihre Marionetten dein Leben bestimmen und fürchte dich, denn wir haben dich und dein Leben in der Hand.

Ausserhalb des Spiels begann das «Netz» die Menschen zu verbinden. Es bildeten sich reale Gruppen und zusammen wollten sie verstehen lernen, was geschehen war und wohin sie jetzt gehen würden.

Zu Anfang war es für viele nicht einfach, sich vom alten Denkmuster der Puppenspieler zu distanzieren. Neue Möglichkeiten des Lebens zu erschaffen war kein Schulfach des alten Spiels. Sobald sie jedoch ausserhalb des Feldes waren bemerkten sie, dass etwas von ihnen abfiel. Zuerst war es nur ganz sanft fühlbar. Eine Art innere Kraft, ein Kompass machte sich bemerkbar. Die Menschen begannen sich daran zu erinnern, dass sie geboren wurden um zu Leben und ohne System.

Und das neue Spiel begann, dieses Mal ohne Puppenspieler, denn die Zuschauer wurden selbständig und begannen über den Spielrand hinweg zu sehen.

Es taten sich neue Möglichkeiten eines Zusammenlebens mit den Mitmenschen, der Natur, den Tieren und unseren Sternengeschwistern auf. Die Tage der Transition wurden zur Geschichte, welche nicht mehr oft bemüht wurde, denn es galt neue Wege zu finden und zu gehen. Der Blick zurück war die Gegenwart der alten Zeit. Diese Menschen blieben von da an in der Gegenwart und erschufen ein neues Jetzt für die Zukunft.

Das «Netz» war wieder offen, für all jene, die sich daran erinnerten.

Und was passierte mit den Puppenspielern, deren Marionetten und den angepassten Zuschauern?

Sie spielten ihr Spiel ebenfalls weiter. Die Zuschauer wurden zusehends selbst zu Marionetten und die nächste Generation wurde bereits so geboren. Die Puppenspieler bemerkten zu spät, dass es für sie mehr Arbeit bedeutete, denn die angepassten Menschen wollten bedient werden. Um sie ruhig zu halten veranstalteten sie Spiele und irgendwann, starb diese Form Mensch aus, denn es fanden sich keine Seelen mehr, welche solche Körper beleben wollten. Die künstliche Intelligenz übernahm und damit war das lebende, menschliche Projekt auf der Erde Geschichte.

Die Puppenspieler selbst kämpften bis zum letzten Moment um jede Seele, aber die cleveren unter ihnen wussten, es war ein Spiel ohne Gewinn – dieses Mal hatten sie verloren.

Nika

tu das bevor du dich schlafen legst

Es gibt eine gute und leichte Übung um ruhig zu werden und dadurch deinen Schlaf zu verbessern. Was wir heute am meisten vermissen ist Ruhe und Sicherheit. Zu viele Gedanken, Vorhaben und Emotionen beschäftigen unseren Tagesverstand und beeinträchtigen unsere Schlafqualität.

Wenn Du bereit bist ins Bett zu gehen setze dich zuerst entspannt hin mit deinem Rücken möglichst gerade ausgerichtet. Schliesse die Augen und stelle dir folgende Fragen, eine nach der anderen:

Wer bin ich???

-       Bin ich das Haus oder die Wohnung in der ich lebe?  Nein

-       Bin ich meine liebevolle Mutter, mein liebevoller Vater, mein Partner, meine Partnerin unser Kind? Nein

-       Bin ich die schönen Kleider die ich trage? Nein

-       Ich mag meinen Körper, aber bin ich das? Nein

-       Bin ich mein Boss an der Arbeitsstelle oder meine Kollegen? Nein

-       Bin ich meine Emotionen und Gedanken? Nein

Geh in Gedanken und mit deinen Emotionen alle Bereiche durch, wie oben beschrieben. Wenn dir noch andere einfallen, ergänze sie. Es ist fast selbsterklärend, dass Du nicht dein Haus bist, aber - Du bist auch nicht deine Gedanken - sie gehören zwar zu dir - aber sie sind nicht DU!

Sobald Du alle Fragen durchgegangen bist und keine mehr offen hast, lege dich mit einem Lächeln ins Bett und geniesse ein Gefühl von losgelöst und entspannt sein. Jedes Nein löst dich aus der Identifikation und lässt dich entspannen.

Du wirst feststellen, je regelmässiger Du das machst umso entspannter und wacher wirst Du dich am nächsten Morgen fühlen.

Das bringt enorme Ruhe und Lebensqualität, denn Du ziehst dich zurück von der ständigen Identifikation mit dem Aussen und beginnst damit, deiner Antwort auf: «Wer bin ich» jeden Tag näher zu kommen.

Inspiriert von Sadghuru und noch ein wenig ausgebaut, wünsche ich dir viel Erfolg mit dieser kleinen Übung. Sie wirkt, also lass dich überraschen 

Nika

Liebe ist magisch

Liebe ist wie Magie, sie zieht dich an und lässt dich nicht mehr los.

Liebe ist deine ständige Begleiterin, auch wenn Du sie manchmal vergisst.

Liebe hält dich, auch in dunklen Stunden.

Liebe versteht, dass es nicht immer einfach geht.

Liebe ist magisch, denn ohne sie wäre dein Leben wirklich tragisch.

Wir wissen es alle, aber manchmal wandeln wir im dunkeln unserer Emotionen und Liebe scheint nur für Andere da zu sein. Dem ist nicht so. Wir sollten uns daran erinnern, dass wir nicht hier wären, ohne die Liebe. Sie  ist der universelle Klebstoff, der die Welten zusammenhält, ihr Sinn und Form gibt, auch in scheinbar dunklen Zeiten. 

Autorin, Nika M Fischer

12/2014, überarbeitet 2019

 

 

Vier Jahreszeiten der Liebe

Jeder Zyklus hat seine eigenen Qualitäten. Solange wir mit unseren 5 Sinnen beobachten und leben, sind wir Täuschungen unterlegen. Die Liebe  jedoch, die uns alle trägt und hält, kennt keine Jahreszeiten. Sie ist unsere Quelle, von der wir durch äussere Umstände abgelenkt werden und wurden. Je mehr wir uns dessen bewusst sind, umso tiefer darf die Liebe in unser Herz und unseren Alltag einziehen.  

Der Frühling – erwachen und einatmen

Die Liebe in den Herzen erwacht erneut und fühlt unbegrenzte Möglichkeiten. Gaia macht sich überall bereit, ihre Energien werden von der Sonne geweckt und gewärmt. Sie Atmet die noch frische Luft ein, und die Liebenden füllen ihre Herzen mit neuer Energie. Wie der Frühling, nach einem langen Winter. Voller Kraft sprudeln Gefühle und Freude hoch und feiern die Liebe.   Das nennt man frisch verliebt.

Der Sommer – alles steht bald in voller Blüte – Atem halten

Nach dem Frühling, den überschiessenden Energien beginnt die Reifezeit. In der Natur konkurrieren die Pflanzen um die besten Plätze. Ob sonnig, halbschattig oder ganz im Schatten, alle spüren, dass bald wieder eine Veränderung naht. Die Liebenden fühlen sich bereit, den nächsten Zyklus einzuleiten und bald ist Erntezeit. Alles in der Natur und auch in der Liebe, folgt einem natürlichen Rhythmus. Das nennt man bewusste Liebe.

Der Herbst zieht ein – die Ernte naht – ausatmen

Nach dem lichtvollen und aktiven Sommer kommt der Herbst, die Erntezeit. Gaia und die Liebenden sind «schwanger» mit den Früchten des Sommers. War es ein heisses, dürres Jahr, verbrannte viel von der Ernte. Wogten die Wasser und Emotionen hoch, ging ein grosser Teil der Ernte unter. War der Sommer kühl, hatten die Pflanzen grosse Mühe, zur Reife zu gelangen.  War es ein Sommer, den alle schätzen, ausgeglichen in den Elementen, werden Gaia und die Liebenden dankbar reichlich Ernte einfahren. Das nennt man reife Liebe.

Der Winter steht vor der Türe – alles zieht sich zurück – Atem halten

Nach dem Herbst, folgt der Winter. Je nach Ernte, wird er gemütlich sein, denn Vorsorge wurde getroffen. Fiel die Ernte schlecht aus, muss mit dem was übrig ist sorgsam umgegangen werden. Ob Natur oder in unseren Herzen, im Winter der Liebe zieht sich alles zurück, wärmt und nährt sich von den Vorräten. Die Liebe hält den Atem an und die Liebenden ziehen sich in ihr Herz zurück. Sobald die Sonnenstrahlen wieder länger werden, erwacht das Urwesen, die Quelle in allem was ist wieder zu neuem Leben. Es ist eine Zeit des gewähren lassen und neu auftanken. Das nennt man die weise Liebe.

Nika

9/2021

Kann es sein, dass Ihr mich lebt?

Kann es sein, dass ICH nicht mehr darüber bestimme, was mir guttut und was nicht?

Kann es sein, dass mein Äußeres gar nicht ICH bin?

Kann es sein, dass ich täglich so vollgestopft werde mit „medialem“ Müll, dass mein Urteilsvermögen vor langer Zeit auf der Strecke blieb, wenn es dann überhaupt je vorhanden war?

Kann es sein, dass ich vergessen habe, wie es ist, selbst zu entscheiden, wer oder was ich bin? Und, wenn ich mich doch ein Mal erdreiste zu wissen, werde ich dann in die Schranken des Anerkannten verwiesen?

Wer, oder was anerkennt was ich oder man ist, tut oder zu lassen hat?

Ist es eine Konstruktion die mich im Rahmen hält oder halte ich den Rahmen für meine Konstruktion?

Bin ich überhaupt lebensfähig ohne Richter, Gesetze, Vorschriften, Regeln, Maßnahmen etc.? Wenn ja, wer sind dann meine Eltern? Wurde ich mit dem Gesetzbuch, der Zigarette, dem Alkohol, den Drogen, den sexuellen Exzessen u.v.m. geboren, oder sind dies die „Nebenerscheinungen“ all der „manipulativen“ Botschaften und Einflüsse? Ja?

Und wenn nicht, wie kann ich vergessen WER ICH BIN oder haben meine Eltern vergessen mir zu sagen, DAS ICH BIN?

Gesetzt den Fall, sie vergaßen mich zu REGISTRIEREN, ja dann kann es sein, dass ich doch NICHT BIN. Aber wer hat in dem Fall dies Zeilen geschrieben, und wer bist DU der dies liest???? Kennen wir uns?

Autorin

Nika M Fischer

16.11.2000/2019 überarbeitet

Deine Räume

 

Was hast Du alles an den Wänden, auf dem Boden und welche Möbel, Farben sind dort vorhanden? Bildhaftes Denken und Vorstellungsvermögen aber auch Intuition und Logik gehören in diesen Raum. Je nach dem, was Du «eingelagert» hast, wird sich dein Tun und dein Empfinden zeigen. Dabei sprechen wir nicht vom dahinter liegenden Raum, dem «Unterbewusstsein», denn diesen Raum können wir erst betreten, wenn der kleine Raum davor es zulässt. Er ist sozusagen der kläffende Hund, der die Türe zum grossen Raum bewacht . Es ist gut zu wissen, was wir dort alles eingelagert haben, wie wir uns mit Glaubenssätzen und Automatismen immer wieder in bekannte Gewässer steuern lassen. Der kleine Raum und seine «Ordnung» ist jedoch leicht zu stören, wie ich an anderer Stelle erzählt habe, indem wir in Gedanken und Taten abwechslung bringen. Links wird rechts und die dämliche Nachbarin wird eine Frau die heute einen guten Tag haben wird. Die Matrix aufmischen mit unserem Denken und Handeln.

Der Herzraum

Bei manchen ist er anscheinend sehr klein aber dahinter pulisert ein Licht. Stell dir vor, das Licht hinter der Wand wird immer wieder zurückgeschickt und generiert sich dort zwar selbst, aber es kann sich nicht ausdehnen. Licht ist Gefühl und die Verbindung zu unserer Quelle. Solange wir Atmen, ist unser Funke aktiv und Verbunden, egal wie mies es uns vielleicht geht, die Tatsache, dass wir Atmen bestätigt, dass unser Funke noch hier ist. Ein schöner Gedanke nicht? Jetzt kommt die ultimative Frage: Wer oder was stellt die Wände um unseren Funken auf? Ich vermute, Du hast die Antwort selbst gegeben, ja, unsere Komfortzone, die an den Körper und unsere Emotionen gebunden ist. Darum macht es wenig Sinn, sein Herz öffnen zu wollen, wenn wir nicht zuvor die «Störfelder» zumindest so ausgedünnt haben, dass der Funke durch die Ritzen, bestenfalls durch grosse Öffnungen zu strahlen und pulsieren beginnt.

Wenn das aber geschieht, dann wird es nie mehr möglich sein, die Wände durch den kleinen Verstand wieder aufzubauen, denn das Herz ist stärker und kann alles vergeben. Es ist verbunden mit der Seele und diese mit dem grossen Raum,  

Dem Schöpferraum

Ihn kannst Du dir folgendermassen vorstellen: Es ist kein Raum im herkömmlichen Sinn, denn er hat keine Wände oder Türen. Er ist wie eine riesige Fläche, die Du nicht be-greifen kannst, aber Du kannst sie fühlen. Sie ist lebendig und umgibt und durchdringt dich und alles in der Schöpfung. Es ist die zärtliche Brise an einem schönen Sommerabend. Ein liebevoller Blick durch die Augen eines anderen Menschen. Der Vogel, der dich morgens wachpfeifft  oder die Hand, welche dir die Schmerzen nimmt. Eine Stimme, die dich beruhigt, wenn Du den Boden unter den Füssen für einen Moment verloren hast. Menschen, die dich anlächeln und einfach sind. Der Schöpferraum ist das womit wir alle verbunden sind. Wir können uns zurücklehnen und in diesem Raum  für einige Momente unser Herz auftanken im Bewusstsein, dass nie etwas verloren oder vergessen geht, aber alles seine Berechtigung hat.


Es gibt sieben Räume in unserer physischen Realität.

Wenn ich anstatt «Chackren» oder Energiezentren in «Räumen» denke, finde ich leichter Zugang zu den Geschichten, Blockaden und so weiter. Ich gebe ihnen eine Grenze, einen Rahmen. Es scheint leichter, auf diese Weise die Erinnerungen und emotionalen Begebenheiten abzufragen. Ziel in diesem Universum und vor allem auf der Erde ist, Mitgefühl und Vergebung für die Krationen zu erlangen. Es sind unsere Schöpfungen, die in den Räumen warten und dieses Bild gibt ihnen die Möglichkeit sich zu zeigen indem wir die Räume direkt ansprechen. Es geht nicht um Richtig oder Falsch, das ist der Trick unserer Komfortzonen Prägung und diese gilt es friedlich aber bestimmt abzubauen. 

 

Es sind dies:

Die für mich wichtigsten zur Seelenverbindung sind: 

Der Kopfraum als Ganzes und der

Der Herzraum

 

Die Körper und 3D Räume und was sie ermöglichen

Sie ermöglichen mir, Seelenverbindungsräume mit den Erd- und 3D Räumen zu verbinden.

Den visuellen Raum

Den audio Raum

Den Bauchraum

Den sinnlichen Raum

Den Erdraum


Energiezentren, Erinnerungs Räume und Emotionale Räume anders dargestellt. Auf diese Weise kann ich meine Zellbibliothek, meine verschiedenen Zeitlinien und Realitäten direkter ansprechen und wahrnehmen. Wer in diesen Räumen eine Rolle spielt oder spielte, genauso wie gefüllt/gestört dieser Raum ist, kann mit dieser Sichtweise erfasst und erfahrbar gemacht werden. Man kann als Beobachter Platz nehmen im Raum, oder direkt in die Zeit und Rolle schlüpfen und Emotionen und Geschichten fühlbar zu machen.  Ein super spannendes Feld, mit Räumen so unendlich, dass es nie langweilig wird.

Mit einem Lächeln für dich

Nika

Mofi und Schadi, die Friedenstaube

Manchmal erzählen die alten Frauen wundersame Geschichten, während sie ihre müden Knochen vom Feuer wärmen lassen.

Die Geschichte von «Schadi» der Friedens Taube

Erzählt von einer der drei Ältesten im Kreis und sie beginnt mit den Worten:

Diese Geschichte spricht direkt zu deinem Herzen – vielleicht auch zuerst zu deinem Bauch. Wie auch immer, sie ist schon so alt, dass ich nicht mehr zählen kann, wie viele Herzen und Bäuche sie schon bewegt hat.

Es war an einem regnerischen und wechselhaften Nachmittag.

Mofi sass am Rand eines kleinen Sees und blickte betrübt ins Wasser. Sie konnte sich nicht vorstellen wie es weitergehen sollte. Nicht genug, dass ihr das Herz fast brach, weil die Situation mit Mato erneut eskalierte. Nein. Mofi fühlte sich so ungeliebt, unverstanden und wütend, dass ihre Stimmung zwischen toben, wut, schreien und weinen auf und ab ging. Sie hätte am liebsten all das herausgeschrien, aber das ging nicht. In unmittelbarer Nähe lag ein Bauernhof und wenn die das mitbekamen, machte es die ganze Sache nur noch schlimmer, das zumindest wusste Mofi ganz sicher.

Ganz in ihren Stimmungen versunken, hin und her gerissen, sass Mofi an ihrem Lieblings Ort, ein paar Meter vom Wasser entfernt. Der kleine See war eigentlich eher ein Tümpel, der sich bei starkem Regenfall zu einem kleinen See entwickelte. Wie Ebbe und Flut, dachte Mofi, und begann sich bei diesen Gedanken unmerklich etwas zu entspannen.

Es wurde unbequem und Mofi schaute sich nach einer bequemeren Lösung um. Da, nur ein paar Meter entfernt lag ein grosser, von der Sonne erwärmter Stein. Er war gross genug, sich hinzulegen für einen Moment und die Augen zu schliessen. Diese Vorstellung passte, und Erschöpft wie sie war, bemerkte sie gar nicht, wie sie einschlief.

Nun musst Du wissen, dass manchmal die Traumzeit realer ist als die Illusion von Leben, wie wir es kennen und so erging es Mofi auf ihrem von der sonne gewärmten Stein.

Mofi sass an an einem kleinen See. Das Wasser war aufgewühlt, ein Schwanenpaar war auf der Suche nach essen und entsprechend war das Wasser – unruhig.

Mofi beobachtete die Szene und wartete, bis sich die Wasseroberfläche wieder beruhigt hatte. Während sie den Schwänen nachschaute, beruhigte sich nicht nur das Wasser, sondern auch ihre Stimmung, denn Mofi war wütend gewesen, enttäuscht und fühlte sich schuldig. Während sie vor sich hin grübelte, wurde sie abgelenkt. Gerade noch knapp in ihrem Blickfeld, auf der rechten Seite, hatte sich etwas bewegt!

Neugierig geworden, drehte Mofi ganz langsam ihren Kopf und schaute direkt in die Augen einer weissen Taube. Diese sass still und anscheinend entspannt auf einem Stück nassem Treibholz, das an Land gespült worden war. Noch bevor Mofi einen weiteren Gedanken fassen konnte, hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf und die Sprach: Mein Name ist Schadi, man nennt mich auch die Friedens Taube. Warum machst Du dir so viel Gedanken, Menschenkind? Ja – die weisse Taube sprach mit Mofi , und diese traute ihren Ohren nicht, was auch richtig war, denn die Stimme war in ihrem Kopf!

Nachdem sie sich etwas gefasst hatte sagte sie oder besser dachte Mofi:

Ich bin traurig, wütend, gefrustet, enttäuscht, und noch einiges mehr und das alles wird mir zu viel. Ich möchte nur Pause im Kopf und Bauch und Frieden – ja Frieden. Mit mir und mit Mato – aber hauptsächlich und zuerst mit mir. Ich mag einfach nicht mehr .

Während Mofi ihren Emotionen und Worten freien Lauf liess, hörte Schadi aufmerksam zu. Es folgte eine Pause und die nächste lautete:

«Wenn jeder deiner Gedanken, Emotionen und Gefühle ein Vogel wäre – wie würdest Du ihn halten?

Aber dass ergab jetzt wirklich keinen Sinn. Gedanken und Emotionen Vögel? Zu abstrakt, was sollte diese Frage und wozu sollte die gut sein, dachte Mofi?

Schadi verstand und erklärte: «Manche Vögel leben in einem Käfig. Einige sogar in einem goldenen. Andere leben frei. Es gibt diejenigen welche die Chance nutzen um in die Freiheit zu fliegen, sobald ihr Halter aus Unachtsamkeit die Käfigtüre offenstehen lässt. Und dann gibt es noch diejenigen die in ihrem Käfig sitzen bleiben, auch wenn sie in die Freiheit fliegen könnten.

Verstehst Du jetzt?

Mofi dachte nach. Ich glaube ja, jetzt weiss ich was Du meinst. Wenn Gedanken und Emotionen Vögel wären, dann würde ich sie nicht in einem Käfig halten. Und langsam, wie ein schöner Sonnenaufgang an einem klaren Tag, begann Mofi zu ahnen, wohin diese Frage führen sollte – aber noch war es nicht soweit.

Soviel verstand Mofi bereits, dass die Friedenstaube ihr klar machen wollte, dass sie diejenige war, die den «Käfig der Gedanken und Emotionen» bewachte und somit die Gedanken und Emotionen nicht frei lassen, loslassen konnte. Mofi fiel ins Grübeln. Aber was soll ich mit dem anfangen? Was hilft es mir, das zu wissen?

Schadi machte ihr einen Vorschlag: Du weißt ja, warum Du wütend und all das andere warst. Mit dir selbst und mit Mato. Stell dir vor, ich nehme all dies in einem kleinen, silbrigen Röhrchen mit mir mit. Gut verschlossen und sicher.

Was wäre, wenn Du Frieden hättest, mit dir und Mato, der Situation? Wenn all diese bedrückenden Gedanken, Emotionen wie von Zauberhand von dir weg und diesem Silberröhrchen gezogen und aufgenommen würden?

Wenn dir diese Vorstellung gefällt, dann schlage ich vor, dass Du noch einmal die Szenen, die dich hierhergebracht haben, deine Emotionen und Gedanken im Geiste durchgehst und dann schaust, was passiert.

Mofi war skeptisch aber die Worte der Friedens Taube machten sie neugierig. So ging sie nochmal in Gedanken zurück zum Streit, zurück zu wie sie sich fühlte. Es war ja noch ganz frisch und während sie erneut alles Durchlebte sah sie, wie plötzlich kleine schwarze Wölkchen aus ihrem Bauch kamen. Diese bewegten, manche wanden sich, und wurden von dem Silberröhrchen wie magisch angezogen. Es schien so, dass all die Emotionen und Gedanken in ihrem Bauch nur darauf gewartet hatten, loszufliegen – wie die Vögel... Etwas anderes stellte Mofi staunend fest: Sie fühlte sich schon viel besser! Sie konnte zwar nur beobachten jedoch nicht erklären was da passierte, aber es war egal. Sie liess es einfach zu und beobachtete interessiert die Formen, die ihren Bauch verliessen. Wölckchen für Wölckchen, manche etwas grösser, heller oder kleiner und dunkler, bis auch das letzte, welches ihren Bauch verlassen wollte, im Silbernen Röhrchen verschwunden war.

Die Friedenstaube wartete geduldig, und als auch das letzte Wölckchen sicher im Silbernen Röhrchen war, schloss sich dieses wie von Zauberhand, eben magisch.

Schadi nahm das Röhrchen vorsichtig in eine ihrer Klauen und sagte zu Mofi:

Ich werde es mit mir nehmen. Es gibt einen wunderschönen Wasserfall in der Nähe, dort werde ich es abwerfen. Sobald es die Wasseroberfläche erreicht, wird es sich öffnen und alles was darin war wird im Wasser verschwinden. Es wird nicht mehr bei dir, bei mir oder bei irgendwem sein. So sei es!

Mofi lauschte gespannt und ihre letzte Frage war: bedeutet das, dass all die Wut etc. wegen unsreres Streites aus meinem Bauch weg sind? Nicht mehr bei mir und mit mir? Wie ein Vogel, der den Käfig verlassen hat?

So ist es, hört Mofi noch die Stimme in ihrem Kopf und die Taube setzt zu ihrem Flug an. Mit ihr das Silberröhrchen. Nicht lange und Mofi sieht Shadi nur noch als ganz kleinen Punkt am Himmel und da Da wacht sie auf –

Was war das? So real... ein Traum oder wahr und im gleichen Moment hört sie eine leise Stimme, wie ein Echo in ihr die sprach: lass den Vogel fliegen, er nimmt mit was Du nicht mehr brauchst. Lass ihn frei und kümmere dich gut um deinen Bauch.

Mofi fühlte sich ausgeruht, ruhig und friedlich fröhlich – als wäre all das was sie zu Anfang an den See getrieben hatte, in weiter Ferne – nur noch ein Echo einer Geschichte.

Und so endet die Geschichte von Shadi, der Friedenstaube.

Die anderen Frauen klatschen in ihre Hände und freuen sich. Auch wenn sie die Geschichte schon gefühlte 1000 mal gehört haben, sie scheint mit jedem Mal etwas anders auszufallen und so ist das mit den guten Geschichten.

Autorin

Nika M Fischer

10/2019

Heute ist ein guter Tag

Die besten Dinge im Leben sind…??

Eine philosophische Feststellung /Betrachtung, die zum Denken anregt. Zumindest jene, die Denken wollen.

Ein Lächeln von einem Menschen kann dich verzaubern und deine Sorgen vergessen lassen.  Unkomplizierte Hilfe in Zeiten wo Du einen Menschen brauchst ist unbezahlbar.  Ein Wort der Anerkennung und Wertschätzung ist mehr wert als Münzen und Noten.  Gesehen, gefühlt und verstanden zu werden ist  das Grundbedürfnis und Geburtsrecht eines jeden Menschen und hat kein Preisschild.

Ein gutes Wort – eine liebevolle Geste – ein offenes Ohr und Herz – eine Hand die führt und fühlt – ein Mensch, der den Unterschied zwischen beiden Polen kennt, weiss die „guten Dinge“ im Leben zu schätzen ohne die essenziellen Bedürfnisse zu negieren.

Diese „guten Dinge“   lassen uns lebendig  fühlen und leben  –  sie haben keinen  rechenbaren Gegenwert.  Alles andere ist mehrheitlich ein aneinanderreihen von Jahren/Jahrzehnten der bedürfnisorientierten Existenz.

Körperliche Bedürfnisse, Luxus Artikel und life style Standards können, vom philosophischen Standpunkt aus betrachtet, nicht als „beste Dinge“  bezeichnet werden.  Sie müssen und werden gedeckt und haben somit ihren Preis.

Die Hindu Upanischaden klassifizieren die Menschen in drei Typen

  • Der Tamo Guna Typ lebt zum überleben. Die Basis ist purer Instinkt der allen Lebewesen inne wohnt. Nichts in deren Welt ist „kostenlos“ .
  • Der Rajo Guna Typ lebt ein Leben basierend auf intellektuellem  lernen, verstehen und anwenden. Nur ein kleiner Teil ihres Lebens scheint etwas zu „kosten“.
  • Der Satwa Guna Typ lebt ein spirituell und philosophisch ausgerichtetes Leben. Alle Dinge die sie als „gut“ erachten sind kostenlos für sie.

Jedem so wie es ihm/ihr dient und meine philosophischen 5 Min. weichen jetzt dem Bedürfnis nach einem Espresso ;)

Autorin

Nika M Fischer

12/2010/2019 überarbeitet

 

Ra und Gaia eine kosmische Liebesgeschichte

Alles begann mit einem Traum, so träumte Ra, der hellste Stern unserer Galaxie davon, mit einem anderen Wesen zu tanzen, sich zu verbinden und die Träume zu teilen. Unter all den wunderschönen Planeten und Sternen in unserer Galaxie, war ein Ton, der ihn magisch anzog.  Er war kräftig und gleichzeitig sehr lieblich und faszinierend. So beschloss Ra eines Tages, sich auf diesen Ton, auf diese Schwingung zu fokussieren und zu fühlen, wohin ihn das führen würde. Je näher er kam, umso unruhiger wurde er, etwas Ungewöhnliches machte sich in seinem Feld bemerkbar.

Weiser Rat einer liebenden...

Weiser Rat einer liebenden Grossmutter an ihren Enkel...

Sie waren frisch verheiratet, nicht weil sie es so gewählt hätten, sondern weil ihre Eltern es so bestimmten. Als die Feierlichkeiten sich dem Ende zuneigten, die letzten Gäste das Haus verliessen, wurde es Zeit, zu Bett zu gehen.

Weder Roman noch Anna hatten zuvor Sex mit jemanden, sie waren beide «jungfräulich». Anna wusste von ihrer Mutter und Tante, was sie nun erwarten würde und war dementsprechend nervös. Sie mochte Roman, hatte aber auch Angst vor ihm und diesem Moment. Was Anna nicht wusste war, dass Roman sie schon lange und von ganzem Herzen liebte. Er war selbst unsicher und wollte sie auf keinen Fall verletzen, denn sie war die Liebe seines Herzens.

Er nahm ihre Hand und führte sie vor ihr gemeinsames Schlafzimmer. Anna erwartete, dass sie jetzt ihre Ehe vollziehen würden, wie es ihre weiblichen Familienmitglieder erklärt hatten. Sie zitterte ein wenig und hatte auch mit einem flauen Gefühl im Bauch zu kämpfen.  Anna war nicht minder überrascht, als Roman die Tür öffnete, ihr eine gute Nacht wünschte, sie ins Zimmer schob und hinter ihr ganz leise die Türe schloss. Annas Gedanken rasten. „Will er mich nicht, oder bin ich nicht gut genug? Hat er jemand anderen oder bin ich ihm so zuwider?“. Viele Fragen, vor allem Gefühle, begleiteten Anna in ihrer Hochzeitsnacht in den Schlaf.

Während Anna in ihrem gemeinsamen Bett lag, legte sich Roman vor der Zimmertüre auf den Boden. Er machte es sich bequem und war glücklich. Jetzt war Anna seine Frau und er würde alles tun, ihr Vertrauen und ihre Liebe zu gewinnen. Er hatte Zeit.

Dieses Ritual wiederholte sich Nacht für Nacht und Anna entspannte sich immer mehr. Sie fühlte sich geborgen, den Roman war hier, vor ihrer Türe – es konnte nichts geschehen.

Eines Abends bat sie Roman herein zu kommen. Er stimmte zu und als sich Anna ins Bett legte, machte Roman es sich wieder bequem. Vor ihrem Bett, an ihrem Fussende. Die Gedanken, welche Anna in der ersten Nacht plagten, verblassten mit jedem Tag mehr. Abends verabschiedeten sie sich voneinander mit einem herzlichen Lächeln und wünschten sich eine wunderschöne und gute Nacht. Anna fühlte sich zunehmend sicher und ein paar Wochen später lud sie Roman zu sich ins Bett ein.

Er stimmte zu, legte sich an ihre Seite. Sie wünschten sich Gute Nacht und schöne Träume. So ging es einige Tage weiter, bis Anna eines Nachts zu Roman hinüberschaute und ihre Hand auf seine Brust legte. Sie fühlte Roman und seine Liebe, und in dieser Nacht begann ihr Körper darauf zu antworten.

Auf dieses Zeichen hatte Roman gewartet, denn seine Grossmutter war eine weise Frau. Sie erzählte von den Ängsten, die viele Frauen in die Ehe mitbrachten. Von den Missbräuchen, welche Männer ihren Frauen antaten und sie sagte: „Wenn du deine Frau liebst, dann sorgst du zuerst für ihre leibliche Sicherheit. Sie muss sich sicher fühlen mit dir als Mann. Erst wenn du ihr Herz, ihr Vertrauen gewonnen hast, wird sie bereit sein, dich als Mann zu empfangen. Auf diese Weise sollten alle Frauen und Männer miteinander umgehen. Dein Vater hat es für deine Mutter getan, so wie es mein Mann für mich tat und du weisst, wie tief unsere Liebe war und immer noch ist. Finde einen Weg, ihr Vertrauen zu gewinnen. Die Liebe einer Frau wird dir dein Herz noch weiter öffnen und dich in Höhen bringen, die du dir jetzt noch nicht vorstellen kannst“.

Roman dachte an die weisen Worte seiner Grossmutter. An diesem Abend wusste er, dass sie ihn gut beraten hatte.

Die anfängliche Angst Annas vor dem körperlichen Akt, wurde durch Vertrauen und Liebe in eine natürliche, schöne, sinnliche und vitale Sexualität umgewandelt.

Autorin Nika M Fischer

10/2015 überarbeitet 2019

Chief Bird's Geschichte

Diese Geschichte hat einen wahren Hintergrund, wie die meisten Geschichten und ist einem alten Seelenfreund gewidmet. Und sie beginnt...

Bitte bitte, erzähl und nochmal die Geschichte vom Paradies Vogel – bitte….

Die jungen Raben sassen gespannt vor Chief-Bird und warteten, ganz still, denn sie wollten unbedingt die Geschichte nochmal hören. Chief-Bird schaut jeden einzelnen von ihnen an und lächelt. Die Alten ganz hinten beobachten ihn und geben ihm ein Zeichen, zu beginnen.

Chief-Bird fängt an zu erzählen…

Ja, die Geschichte über den Paradies-Vogel ist wahr und obwohl  es schon eine Weile her ist, und Vergangenheit, kann es trotzdem heute und jedem von euch auch so passieren. Aber lasst mich die Geschichte erzählen und hört nicht nur mit euren Ohren zu, liebe Freunde, sondern auch mit eurem Herzen.

Und so fing alles an…

Vor langer Zeit sassen diejenigen die heute die „Alten“ sind  im Feld und zusammen pickten wir  unser Essen vom Boden, diskutierten und stritten – kein grosser Unterschied zu heute. Wir hatten alle unser schönes blauschwarzes Federkleid und insgeheim waren wir alle stolzen Mitglieder dieses Clans.

Wir waren diejenigen mit dem ausgeprägtesten Familiensinn., wussten wohin wir gehören.  Sollte sich doch einmal jemand als „anders oder besser“ hervortun, dann hatten wir unsere Mittel und Wege, dies zu korrigieren.  Wir erinnerten ihn oder sie daran, wie man sich benimmt, was man zu tun hat, um zu uns zu gehören.

Na ja, an diesem speziellen Tag jedoch passierte etwas Aussergewöhnliches. Show-off, wie wir ihn nannten und kannten. Der eingebildete, welcher sich immer im Mittelpunkt sehen musste. Ja, er hatte meistens etwas zu tun und war der Schnellste im abhauen – wenn‘s irgendwie kritisch wurde.  An diesem Tag jedoch, war alles anders.  Show-off sah etwas, hoch oben am Himmel und schlug Alarm! Was, oder wer war das? Es war bestimmt keiner aus dem Klan und niemand sonst, den er erkennen konnte. Show-off war faszinierend, er konnte seinen Blick nicht davon lösen und ist, man staune,  auch nicht abgehauen.

Es war ein Vogel. Ein Vogel, wie er ihn noch niemals zuvor gesehen hatte, so wunderschön und faszinierend, mit Federn in Farben, die Show-off nie für möglich gehalten hätte.

Je länger Show-off den Vogel betrachtete, um so schwerer wurde es um sein Herz. Er wünschte sich, auch eines Tages solch schöne Feder zu haben aber noch viel mehr wünschte er sich, mit diesem Vogel zu fliegen.

Wir staunten nicht schlecht, als der Paradies-Vogel, wie wir ihn heute nennen, direkt neben Show-off landete und sagte: „ich kann deine Sehnsucht fühlen, deinen Wunsch mit mir zu fliegen…“

Wir alle hielten unseren Atem an, schauten auf Show-off und konnten nicht glauben, was wir sahen und hörten. Show-off war zum ersten Mal in seinem Leben mutig und sagte: „Ja Paradies Vogel, ich sehne mich danach mit dir zu fliegen und vielleicht eines Tages so wunderschöne Federn zu haben wie Du».  Er hatte den Satz noch nicht beendet, als beide ihre Flügel ausbreiteten und davon flogen.

Die Klan Mitglieder versuchten zu verstehen und zu erklären was da wirklich passiert war, aber als sie keine zufriedenstellenden Antworten fanden, gaben sie auf und vergassen die ganze Sache. Die Alten entschieden, sollte es wirklich so wichtig sein, dann würde die Antwort eines Tages zu  uns kommen und bis dahin… machen wir weiter wie zuvor.

Es wurde Winter, dann kam der Frühling der vom Sommer abgelöst wurde und an einem schönen und klaren Herbsttag passierte es.  Ein „neuer“ kam, aber nicht etwa aus der Raben Familie, nein, es war ein Paradies Vogel. Mit farbigen Federn, wie jener hatte, der damals mit Show –off davon geflogen war.  Er landete und begrüsste uns als: „seinen Klan“! Das war aber wirklich zu viel! Ein „farbiger Vogel“ nennt uns „sein Klan“!  NEIN, das geht gar nicht! Als sich die anfängliche Stimmung wieder etwas beruhigt hatte, standen sich dieser Vogel und einer unserer Alten gegenüber und der Alte fragte: „Wie kommst Du darauf, dass du zu unserem Klan gehörst? Hast Du nicht gesehen, unsere Federn sind nicht farbig wie deine. Du gehörst nicht zu uns. Wir sind alle gleich, du passt nicht zu uns.“.  

Zustimmendes Gemurmel war zu hören, insgeheim jedoch wünschte sich der eine oder andere doch, auch solch schöne Federn zu haben. Aber das ging nicht und darum passt dieser Vogel nicht in unsere Gemeinschaft.

Der alte fuhr fort: „Du bist so anders, dass wir dich nicht hier haben können, das passt nicht zu uns und unseren Regeln – wir sind alle gleich und Du bist nicht wie wir“.

Chief-Bird schaute in’s Publikum und fragte

Habt ihr eine Idee, wer dieser Paradies Vogel war? Noch während er auf eine Antwort wartete, konnte er in einigen Augenpaaren die Antwort  lesen.  Eine leise Stimme fragte: „war es Show-off?“

 Chief-Bird lächelte und nickte zustimmend mit dem Kopf. Ja, es war Show-off, der zurück gekommen war. Nun hört den Rest der Geschichte….

Show-off kam nach Hause mit so viel Hoffnung im Herzen. Er war glücklich und alles was er wollte war, seinen Klan zu unterrichten, ihnen zu erklären was Freiheit heisst. Wie sich die Farbe seines Federkleides verändert hatte und wie es dazu kam.

Aber seht euch um, was meint ihr, war Show-off erfolgreich? Konnte er seinen Klan mit seiner Freude anstecken, ihnen genügend Mut machen um sich zu verändern?  Nein, es reichte nicht, denn Show-off war zwar kein Feigling mehr, aber er wurde sehr Eingebildet. So eingebildet, dass er nicht bemerkte, wie  seine Farben Tag für Tag  mehr verblassten, bis nur noch ein leiser Schimmer von dem ehemals farbigen Federkleid zu sehen war. Er wurde wieder „einer von uns“.

Chief-Bird konnte die Enttäuschung bei seinen Zuhörern fühlen und fuhr fort…

Ich kann mich immer noch sehr gut daran erinnern wie es war, all diese wundervollen Farben zu tragen. Ich verlor sie Stück für Stück und eines Tages, als es mir endlich auffiel, war ich so traurig wie ihr es jetzt seid.

Aber - und während er dies sagte schaute er tief in die Augen des kleinen Mädchens das vor ihm stand, ich hatte eine zweite Chance und  traf diesen Paradies-Vogel wieder.

Ich  brauche keine farbigen Federn mehr – weil die Farben jetzt in meinem Herzen sind. 

Autorin

Nika M Fischer

10/2000 überarbeitet 2019

Copyright © Nika M. Fischer, www.mein-herzlicht.ch